Asset-Herausgeber

Lukas Schnellbacher erhielt den Professor-Walter-Masing-Preis 2021

Lukas Schnellbacher erhielt den Professor-Walter-Masing-Preis 2021

Michelstadt, 29. Januar 2021. Zum 16. Mal zeichnete der Lions Club Odenwald Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufen der Schulen des Odenwaldkreises für nachhaltig hervorragende Leistungen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich aus.

Professor-Walter-Masing-Preis 2021
Professor-Walter-Masing-Preis 2021

Damit erinnert der Lions Club Odenwald an den 2004 verstorbenen Professor Dr. Walter Masing. Der Physiker war Mitgründer der Dr. Masing & Co. GmbH in Erbach (heute Bosch-Rexroth). 

Als Mitgründer, erster Präsident und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Qualität, als erster Herausgeber und dann Ehrenherausgeber der Zeitschrift „Qualität und Zuverlässigkeit“, als Herausgeber des Standardwerks für jeden Qualitätsmanager, des „Handbuchs des Qualitätsmanagements“, als hervorragender Redner auf internationalen Kongressen und durch viele andere Aktivitäten im In- und Ausland wurde er eine der bekanntesten Persönlichkeiten des Odenwaldes. 

Der derzeitige Präsident des Clubs, Patentingenieur Ulrich Demuth begrüßte bei der festlichen Preisverleihung im Clublokal, Gasthaus zur Krone in Bad König-Zell, die Gäste und moderierte den Ablauf der Feier. Nach einer Pause im Corona-Jahr 2020 wurde im vergangenen Jahr der Prozess der Kandidatenauswahl erneut gestartet. Bewerben können sich Schülerinnen und Schüler der vier gymnasialen Oberstufen im Odenwaldkreis, des Gymnasiums Michelstadt, der BSO, der Ernst-Göbel-Schule in Höchst und dem Gustav-August-Zinn-Schule in Reichelsheim. 

In seiner Begrüßungsrede erwähnte Demuth die zahlreichen Ehrungen Masings. Walter Masing war 1964 ein Gründungsmitglied des Lions Club Odenwald und er war dessen Präsident im Jahr 1970/71; überregional stand Professor Masing als Vorsitzender des Governerrates 1975/76 an der Spitze der gesamten deutschen Lions-Organisation. Walter Masing verdankte seine gesell¬schaftliche, akademische und ökonomische Position maßgeblich seinen profunden sowohl naturwissenschaftlich-technischen als auch ökonomischen Fähigkeiten. Allen, die ihn kannten, ist er als ein vorbildlicher, freundlicher Mensch in Erinnerung.
         
Vor diesem Hintergrund war und ist es der Jury des Walter-Masing-Preises wichtig, dass die Preisträger sehr gute schulische Leistungen zeigen und die Fähigkeit zu erkennen geben, in Zukunft technisch, naturwissenschaftlich und ökonomisch effizient und effektiv tätig sein zu können. „Sie haben sich in den Jahren 2019-2021 in einem großen Teil ihrer Zeit mit naturwissenschaftlichen und mathematischen Fragestellungen auseinandergesetzt. Dies zeigen Ihre durchweg sehr guten Leistungen bei ihrem Schulischen Abschluss“, stellt OStR Daniel Becker daher in seiner Laudatio über die Ausgezeichneten fest. 

Der Bewerber Lukas Schnellbacher, der sein Abitur am Gymnasium in Michelstadt mit den Leistungskursen Physik und Mathematik abgelegt hat, war kein Unbekannter für die Jury. Bereits in seiner Bewerbung 2019 hatte er die Jury nicht nur mit seinen exzellenten schulischen Leistungen, sondern auch mit seinem Engagement für die Astrophysik beeindruckt. „So hat sich mein Interesse vom Weltall zur Astrophysik und schließlich zur Teilchenphysik und Kosmologie verlagert“, schrieb der damals 16-jährige in seiner Bewerbung. Herr Schnellbacher hat ausserdem zusammen mit Ferdinand Schäffter im Rahmen von Jugend forscht einen Algorithmus entwickelt, bei dem über die Ausbreitung und Reflexion von Schallwellen die Vermessung von Räumen realisiert werden kann. Hierbei gelang ihm gemeinsam mit Ferdinand Schäffter der Landessiegt bei Jugend Forscht. Mit dieser Arbeit verpasste er nur knapp einen Sieg auf Bundesebene. In seinem Motivationsschreiben geht er auf diese Niederlage ein und beschreibt der Jury zielsicher das mögliche Verbesserungspotenzial in seiner Forschungsarbeit. Herr Schnellbacher studiert Physik in Heidelberg, Berufswunsch: Professor. Der Bewerber Lukas Schnellbacher hat nach Wahrnehmung der Jury des Walter-Masing-Preises allen Kriterien vollumfänglich entsprochen. Er erhielt daher den Walter-Masing-Preis für das Jahr 2021.

Vier weitere Bewerberinnen und Bewerber erhielten jeweils eine besondere Auszeichnung. 
Die Bewerberin Bente Hartmann ist der Jury als eine dynamische junge Frau aufgefallen, die ihre Begeisterung für die Fliegerei mit ihren naturwissenschaftlichen und technischen Interessen und Begabungen derart kombiniert, dass sie die Ausbildung zur Fluggerätemechanikerin verfolgt. Sie hat ihre Abiturprüfung an der Gustav-August-Zinn-Schule in Reichelsheim mit den Leistungskursen Mathematik und Physik abgelegt. 

Die Bewerberin Svenja Lisa Lippmann hat sich der Jury als eine überaus engagierte Nachhilfelehrerin vorgestellt, die im Laufe er Jahre über einem Duzend Schülerinnen und Schülern geholfen hat, die Welt der Mathematik besser zu verstehen. Ihr sehr stark ausgeprägter soziale Charakter zeigt sich in der Bandbreite ihres Engagements in Schülervertretung bis hin zum Praktikum in einer Kindertagesstätte in Südafrika. Sie hat ihre Abiturprüfung am Gymnasium in Michelstadt mit den Leistungskursen Mathematik und Französisch und der Traumnote 1,0 abgelegt. Sie studiert nun Französisch und Mathematik auf Lehramt in Mainz.

Der Bewerber Tim Günther ist der Jury durch seine generalistischen Fähigkeiten aufgefallen, er selbst sieht sich schlicht als interdisziplinär. Er hat seine Abiturprüfung am Gymnasium in Michelstadt mit den Leistungskursen Chemie und Französisch und der Traumnote 1,0 abgelegt, und sich dabei, trotz des wohl mühsamsten Schulwegs, am Gymnasium sehr stark sozial engagiert. Als „Generalist“ studiert er nun Französisch und Mathematik auf Lehramt in Mainz.

Der Bewerber Ferdinand Schäffter hat die Jury überzeugt durch seinen Landessieg bei Jugend- Forscht gemeinsam mit Lukas Schnellbacher. Er hat seine Abiturprüfung am Gymnasium in Michelstadt mit den Leistungskursen Mathematik und Kunst abgelegt. Er studiert nun an der Uni Heidelberg Medizin und sieht seinen Schwerpunkt in der Brain Computer Interface Forschung – ein Fachgebiet der Neurowissenschaft und Medizin.
Präsident Ulrich Demuth gratulierte im Namen des Lions Clubs und überreichte die Urkunden, ein Buchgeschenk und an den Preisträger und die besonders Ausgezeichneten einen Scheck.

Der Preisträger des Jahres 2021 Lukas Schnellbacher gab seiner Freude Ausdruck, dass er diesen Preis erhält, denn nach seiner Ansicht handelt es sich um eine der höchsten Auszeichnungen für außerordentlich gute Leistungen in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) im Odenwald. In seiner Rede auch im Namen der anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit besonderen Auszeichnungen Bente Hartmann, Ferdinand Schäffter, Tim Günther und Svenja Lisa Lippmann bedankte er sich freundlichst für die Entscheidung der Jury.
Lukas Schnellbacher sagte auch den Gutachtern Danke, ohne deren überzeugende Stellungnahme keine erfolgreiche Teilnahme möglich sei. In seinem Fall waren es für das Fach Physik Herr OStR Harald Steiger und für Mathematik Herr OStR Tassilo Schindler.
Die wohl wichtigsten Personen sind für alle Bewerberinnen und Bewerber die Eltern. Lukas Schnellbacher erwähnte, dass er ohne die Unterstützung durch die Eltern nicht dort wäre, wo er jetzt ist. Unter anderem haben sie seine Projekte nicht nur mitfinanziert, sondern vor allem Zeit und Geduld gehabt, ihn bei seinen Tüfteleien gewähren zu lassen. Dafür würde das Wort „Danke“ bei weitem nicht ausreichen.

Beim Lions Club Odenwald bedankte er sich für die Förderung und Unterstützung junger Talente. Dabei dachte er speziell auch an die Arbeit der Jury sowie an die Wirkung des Preises auf die Motivation, sich weiter intensiv mit Projekten im MINT-Bereich zu beschäftigen. Darüber hinaus sieht er in der erfolgreichen Teilnahme und in einer Aus¬zeichnung in diesem Wettbewerb einen Türöffner für zukünftige erfolgreiche Bewer¬bungen in Studium und Beruf.  Deshalb betonte er zum Abschluss nochmals, auch im Namen der übrigen besonders Ausgezeichneten Teilnehmerinnen und Teilnehmern gesprochen zu haben. Alle bedankten sich ganz herzlich.

Der Preisverleihung wurde wieder von der Musikschule Odenwald der musikalische Rahmen verliehen. Lana und Tea Karapandza, beide Gitarre, eröffneten die Feierstunde mit dem Stück "Dos guitarras espanolas" von Kacha Metreveli. Die beiden wurden von ihrem Gitarrenlehrer Carlos Vivas unterstützt. Im weiteren Verlauf wurde die Preisverleihung mit "Quiero ser tu sombra" von Alberto Baretta feierlich abgeschlossen. Für den Lions Club Odenwald ist es ein auch wichtiges Anliegen, jungen Instru-mentalisten und Sängern der Musikschule Odenwald im Rahmen der Preisverleihung die Ge¬legenheit zu geben, ihr Können öffentlich und im entsprechenden Rahmen vorzutragen.

Der Preis geht zurück  auf eine gestiftete Summe von Prof. Walter Masing, für welche Lionsfreund Ernst Ruppert einst den Preis mit Blick auf die Geschicke und Intentionen von Walter Masing ersann. Die diesjährige Verleihung  wurde aufgrund von Corona als „Hybrid-Veranstaltung“ in kleinerem Rahmen abgehalten, und per Online-Übertragung, ZOOM an zahlreiche Gäste übertragen. Präsident Ulrich Demuth schloss die Feierstunde mit einem Dank an alle Mitwirkenden.